Reisebericht von Claudia
Im Oktober 2016 besuchte ich aufgrund eines Hinweises Tony und Susanne in San Pietro Bevagna, Apulien. Vorab meldete ich mich telefonisch bei Tony und wurde sofort herzlich eingeladen um mir ein eigenes Bild seiner Tierschutzarbeit zu machen.
Tony ist nach 40 Jahre Arbeit in Deutschland hierher in seine Heimat zurückgekehrt. Hier besitzt er zwei grosse Grundstücke, wovon er auf einem sein Wohnhaus hat und auf dem anderen ein kleines Landhaus und ca. 30 Zwinger. Tierschutz spielt in dieser Familie eine grosse Rolle.
Tony und Susanne wohnen in mitten von Olivenhainen, ca. 5 km von San Pietro entfernt. In ihrem Wohnhaus wohnen ausserdem noch Susannes Sohn Marc, sowie alle Welpen und die kranken Hunde. Ca. vier Autominuten entfernt hat Tony sein zweites Landstück, welches er mit Zwingern ausgebaut hat. Sein Wunsch ist es, weitere Zwinger anzubauen damit er möglichst vielen Hunden helfen kann.
Das ganze Projekt geht nur langsam voran, die finanziellen Mittel fehlen dem engagierten Paar und ich kann mir vorstellen, dass er an manchen Tagen am Anschlag seiner Kräfte steht. Mein erster Eindruck war einfach nur Bewunderung! Tony hat seine Bestimmung gefunden. Er lebt für seine Hunde. Es steckt so viel Leidenschaft, Hoffnung, Arbeit und ein eiserner Wille in allem was er tut. Zur Zeit hat Tony ca. 60 Hunde, wovon sechs zu seinem privaten Rudel gehören. Alle Tiere werden täglich mehrmals mit Futter, Wasser und falls nötig mit Medikamenten versorgt. Bei den Besuchen dürfen natürlich Kuscheleinheiten und ein kurzes Spiel nicht fehlen. Ein 24/7 Job! Denn neben seinen eigenen Hunden und all den Welpen bei sich Zuhause, kümmert sich Tony auch um viele Notfälle in seiner Gegend, besucht die Canile und versucht zu helfen wo er nur kann, denn das Hundeelend in Süditalien scheint unendlich gross.
Ich durfte Tony einen Morgen lang persönlich begleiten. Nach vier Stunden waren wir mit der Fütterung und Reinigung der 60 Hunde durch. Ich verabschiedete mich widerwillig, denn ich wollte helfen. Tony und Susanne machen das alles alleine, manchmal kommen im Sommer Touristen (Tierschützer aus Deutschland, Bekannte von Susanne) und helfen mit den täglichen Aufgaben, ansonsten meistern Tony und Susanne dies alles alleine. Dazu kommt noch ein praktisch täglicher Kampf mit der ganzen „Hundepolitik“ von Süditalien.
Bericht von Claudia Mighali